柏林佛光山

27.11.2023

Klagende Worte
Lü Kun (1536-1618, Ming-Dynastie)

I
Der Geist sollte wie eine Waage sein.
Bleib beim Abwägen von Dingen auch angesichts ihrer Unordnung ausgeglichen.
Sind sie hinfort, bewahre ihn wie den Messstab frei hängend in einer zentrierten, aufrechten und ruhigen Position.
Welch Freiheit und Leichtigkeit stellt sich dabei ein!

II
Ein Moment der Zurückhaltung
zieht unendlich Gutes auf sich.
Ein Moment der Fahrlässigkeit
bringt unendlich Schlechtes mit sich.

III
Die eigenen Erfolge zu verbergen, steigert die Bescheidenheit.
Die fremden Misserfolge zu verbergen, steigert die Großzügigkeit.

IV
Geduld ist die beste Wahl,
wenn es ums Denken geht.
Ruhe ist die beste Wahl,
wenn es ums Handeln geht.
Zurückhaltung ist die beste Wahl, wenn es um einen selbst geht.
Toleranz ist die beste Wahl,
wenn es um die anderen geht.
Gleichmut gegenüber Reichtum, Ruhm, Tod und Vergänglichkeit ist die beste Wahl, wenn es um die Kultivierung des Geistes geht.

— aus Ming Shi

27.11.2023