柏林佛光山

22.11.2023

Vergangenes und gegenwärtiges Leben
Ehrwürdiger Meister Hsing Yun (1927-, Fo Guang Shan)

Im Buddhismus gibt es ein tiefgründiges Sprichwort:
„Bodhisattvas fürchten die Ursachen, während Lebewesen die Wirkung fürchten.“

Achtsame Bodhisattvas unterlassen es, schlechte Ursachen zu schaffen, denn sie wissen, dass eine schlechte Ursache eine schlechte Wirkung hat.

Ungestüme Lebewesen hingegen lassen Körper, Rede und Geist freie Fahrt. Erst wenn sie sehen, was sie angerichtet haben, fürchten und bereuen sie die ursächlichen Taten.

Auch wenn die buddhistischen Sūtras über neun Tausend Rollen umfassen, bedarf es eigentlich nur der Beherzigung dieses Spruches:

„Begeh keine schlechten Taten, gib dich nur dem Guten hin.“

So können wir Katastrophen verhindern und Elend vermeiden, um ein friedliches Leben zu führen.

Lebe in der Gegenwart, ohne unnötig über die Vergangenheit oder die Zukunft nachzudenken. Willst du zu einem mitfühlenden Bodhisattva werden oder aber zu einem bösen Geist oder einem gierigen Wolf? Es liegt an dir, ob du die Hölle baust oder einen Himmel schaffst.

── aus Rensheng De Jieti

Wendung
Ehrwürdiger Meister Hsing Yun (1927-)

Wir leben in der Grauzone von Richtig und Falsch,
wir geben uns dem Durcheinander von Schwarz und Weiß hin.

Halte fest an deiner wahren Natur,
achte darauf, dass dein Geist die Klarheit von Wasser behält.
Vollzieh Wendungen,
wie Wasser, das sich um Berge schlängelt,
wie Wasser, das Felsen umspült,
wie Wasser, das an Uferböschungen vorbeifließt,
wie Wasser, das Boote plätschernd umspielt.

Ist die Reise des Lebens nicht auch voller Wendungen?
Alles fließt aus uns heraus,
alle Wendungen entstammen unserer Natur,
all das ist Ausfluss unseres ozeangleichen Lebens.

Vollzieh Wendungen,
wie Wasser, das sich um Berge schlängelt,
wie Wasser, das Felsen umspült,
wie Wasser, das an Uferböschungen vorbeifließt,
wie Wasser, das Boote plätschernd umspielt.

── aus Renjian Yinyuan

Selbstbejahung
Ehrwürdiger Meister Hsing Yun (1927-)

Du bist du selbst. Obwohl es Millionen von Menschen auf dieser Welt gibt, bist du noch immer der, der du bist.

Wie schade ist es, dass die meisten Menschen nicht in der Lage sind, sich selbst zu bejahen und ihre eigene Zukunft zu meistern.

Im Geiste liegt die Kraft.
Alles auf dieser Welt, ob gut oder schlecht, entsteht im Geiste.
Wenn der Geist entsteht, entstehen alle Dharmas.
Wenn der Geist endet, enden alle Dharmas.

Die Welt außerhalb unseres Geistes zu verändern, liegt nicht in unserer Kontrolle.
Wenn wir uns aber im Geiste selbst bejahen können, werden wir uns zu unserem eigenen Meister machen können.

Sind wir in der Lage zur Selbstbejahung, werden wir nicht von Ruhm und Macht, von Begierde und Täuschungen in die Irre geführt.

Verweilt der Geist in Frieden, lass die Welt Kopf stehen, was kann das uns anhaben?

— aus Mi Wu Zhijian

22.11.2023