Wo ist das Glück?
Ehrwürdiger Meister Hsing Yun (1927-, Fo Guang Shan)
Einst lebten ein junger und ein alter Hund zusammen.
Als der junge Hund hörte, dass sich das Glück eines Hundes am Schwanzende befände, kreiste er wieder und wieder um sich selbst, um nach seinem Schwanz schnappend das Glück einzufangen.
Der alte Hund lachte und sagte: „Ich finde Glück, indem ich vorwärts gehe, ohne Bedauern über die Vergangenheit, ohne Furcht vor der Gegenwart und ohne Sorgen um die Zukunft. Solange ich stets einen Schritt vorwärts schreite, wird mir das Glück an meinem Schwanzende ganz natürlich folgen.“
Wo ist das Glück? Misstrauen trübt unseren Blick auf das Glück. Zweifel machen uns taub für seine Rufe. Neid und Missgunst vernebeln das Antlitz des Glücks. Täuschung bewirkt, dass wir seine Umarmungen zurückweisen. Wozu übernatürlichen Kräften huldigen, damit das Glück zu uns kommt, oder Buddha bitten, uns den Weg zum Glück zu offenbaren? Das Glück befindet sich seit jeher in unserem Herzen.
── aus Rensheng De Jieti