Verse über die Geduld des Bodhisattva Maitreya
Anonym
Ich alter Kauz trage eine Mönchsrobe, einfacher Reis füllt meinen Magen.
Wenn meine Robe Löcher hat, so flicke ich sie gegen die Kälte, allem passe ich mich an.
Wenn jemand mich alten Kauz beleidigt, so sage ich ganz von selbst “gut”.
Wenn jemand mich alten Kauz niederschlägt, so bleibe ich ganz von selbst für ein Nickerchen liegen.
Wenn mir jemand in das Gesicht spuckt, so lasse ich es ganz von selbst trocknen.
Das wird mir Arbeit sparen, und mein Gegenüber wird keine Befleckungen haben.
── aus Fojiao Congshu
Eine Mahnung an die Welt
Anonym
Sieh dich um, sieh dich um!
Wisch die Sorgen dieser Welt mit einem Besen fort.
Bei allem Stress der anderen im täglich Leben,
sollst du rein und frei sein von Befleckungen.
Wann wird bei all der ewigen Gier erkannt,
dass einem der häusliche Reichtum stets zu wenig erscheint.
Wie bei einer Puppe, die an Fäden aufgehängt ist,
fällt der Körper nieder, wenn die Fäden zerschnitten werden.
Ist die Vergänglichkeit erkannt, ist nichts mehr groß noch klein,
kein Silber, kein Gold und auch kein Schatz macht das dann wett.
Kein Unterschied besteht zwischen reich und arm, zwischen adlig und gemein,
Jahr um Jahr ist allen doch die Endlichkeit beschieden.
Schau, die rote Sonne geht im Westen unter,
unversehens kräht der Hahn im Morgenschein.
Sieh dich schnell um, und sag nicht, es ist noch früh!
wie schnell wird aus dem kleinen Kind ein alter Greis.
Du kannst tausende Kisten mit wertvollen Schätzen ansammeln,
doch kommt die Zeit, in der das Karma reift.
Ich rate den Menschen dieser Welt: Seht euch um,
lebt vegetarisch und rezitiert den Namen Buddhas, der euch wie ein Schatz begleitet.
Seht, wie Ruhm und Reichtum ohne Inhalt sind:
wieviel besser ist es, die Eigenschaften Buddhas zu lobpreisen!
── aus Fojiao Congshu