Familien-Maxime von Meister Zhu (Auszug)
Zhu Bolu (1627-1698, Ming-Dynastie)
Bei jeder Mahlzeit aus Hirse und Reis,
bedenk die nicht einfache Herstellung.
Bei jedem noch so dünnen Stofffaden,
bedenk stets die schwierige Bewahrung der Ressourcen.
Sei auf Regentage vorbereitet,
warte nicht, bis der Durst einen Brunnen gräbt.
Sei sparsam mit persönlichem Komfort,
verlängere als Gast nicht Deinen Aufenthalt.
Essen und Trinken sollten sparsam und vital sein.
Gartengemüse ist besser als Gourmetgerichte.
Sei einfach in Deinen Gewohnheiten der Körperpflege.
Unterrichte Kinder mit Methoden der Rechtschaffenheit.
Streb nicht nach unverhofftem Reichtum.
Trink nicht über den Durst.
Bei Verhandlungen mit einem Straßenverkäufer,
nutz ihn nicht aus.
Bei der Begegnung mit ärmlichen Verwandten und Nachbarn,
zeig Wärme und Freundlichkeit.
Vermeid Streitigkeiten zu Hause,
denn diese enden grausam.
Vermeid übermäßiges Geschwätz in der Öffentlichkeit,
denn Geschwätz verursacht Unglück.
Nutz deine Macht nicht zur Ausbeutung von Witwen und Waisen.
Begehr keine Delikatessen, die die Tötung von Vieh und Geflügel erfordern.
Nimm Worte der Verleumdung und Beschwerden gelassen,
bleib geduldig und reflektiere sorgfältig.
Wenn es zu Streitigkeiten kommt, woher weißt du, dass es nicht an dir liegt?
Behalt einen ruhigen Geist und überdenke Angelegenheiten gelassen.
Denk nicht an deine Handlungen der Güte,
aber vergiss nicht die Güte, die du von anderen empfängst.
Gib allem genügend Spielraum;
bist du zufrieden, sehne dich nicht nach mehr.
Wenn andere ihr Glück feiern,
lass nicht den Geist der Eifersucht entstehen.
Wenn andere Unglück erleiden,
lass nicht den Geist der Freude entstehen.
Gute Taten zu verüben und sich zu wünschen, dass andere diese sehen,
ist keine wahrhaft gute Tat.
Schlechte Taten zu verüben und zu befürchten, dass andere davon erfahren,
ist eine wahrhaft schlechte Tat.
Bewahr deine gesellschaftliche Position, sei zufrieden mit dem Leben, geh mit der Zeit und hör auf den Himmel.
── aus Zhu Bolu Zhijia Geyan