Leitgedanken
Jin Ying (Lebenszeit unbekannt, Qing-Dynastie)
Denk nicht, dass auch nur der Gedanke an Betrug und Täuschung gestattet ist,
denn sei dir bewusst,
Himmel, Erde, Götter und Geister wachen über dich.
Denk nicht, dass leichtfertiges Gerede keine Rolle spielt,
denn sei dir bewusst,
dass die Menschen in deiner Umgebung genauer hinhören, als du denkst.
Denk nicht, dass bestimmte Angelegenheiten vernachlässigt werden können,
denn sei dir bewusst,
diese könnten sich zu einer Sache von Leben und Tod entwickeln.
Denk nicht, dass auch nur ein Moment des Leichtsinns gewährt wird,
denn sei dir bewusst,
die Vergeltung könnte deine Kinder und Enkel treffen.
Aphorismus
Jin Ying (Lebenszeit unbekannt, Qing-Dynastie)
Gute Taten
sind wie Gras im Garten,
dessen Wachstum ist nicht offensichtlich,
tagtäglich aber nimmt es zu.
Böse Taten sind wie ein Schleifstein,
dessen Verminderung ist nicht offensichtlich,
tagtäglich aber verschlimmert es sich.
Güte als der wertvollste Schatz
Jin Ying (Lebenszeit unbekannt, Qing-Dynastie)
Die Fähigkeit Böses zu tun, aber solches zu unterlassen, das ist Güte.
Die Kraft Gutes zu tun, aber solches zu unterlassen, das ist Boshaftigkeit.
Güte ist der wertvollste Schatz, der sich niemals erschöpft.
Der Geist ist wie ein fruchtbarer Acker,
der selbst nach hundert Generationen Bewirtschaftung
voller Ernte ist.
Den ganzen Tag über gute Taten zu sprechen, ist längst nicht so gut, wie eine zu vollbringen.
Den ganzen Tag gute Taten zu vollbringen, verlangt außerdem zu verhindern, dass andere Unrecht begehen.
── aus Geyan Lianbi