柏林佛光山

21.10.2024

Ein Gebet am Ende des Tages
Ehrwürdiger Meister Hsing Yun (1927-, Fo Guang Shan)

Oh großer, mitfühlender Buddha!

Dieser Tag ist vergangen.
Auch wenn es mir nicht möglich ist, den Lauf der Zeit zu stoppen,
so bete ich doch zu dir, oh Buddha!

Lass mich die Wahrheit der Unbeständigkeit begreifen.
Lass mich den Wert des Lebens erkennen.

Von heute an möge ich sein:

Wie Brücken und Straßen, die die guten Ursachen und die guten Bedingungen der Welt erweitern.

Wie eine frische Quelle, wie der Regen und der Nebel, die die Befleckungen und die Müdigkeit der Menschen mindern.

Wie der Wald und die alten Bäume, die den Lebewesen Schatten und Ruhe spenden.

Wie die Sonne, der Mond und die Sterne, die all die verwirrten Wesen erleuchten.

Dieser Tag ist vergangen.
Ich fühle, wie schnell die Zeit und das Leben vergehen. Wie ein Fisch im flachen Wasser, so fühle ich mich hilflos angesichts der Unbeständigkeit des menschlichen Lebens.

Es bleibt mir nur zu dir zu beten, oh großer Buddha!

Möge ich mit einem gleichmütigen Geist meinen Feinden vergeben, die mir Schaden zufügen.

Möge ich mit einem Geist von Dankbarkeit meinen Freunden, dir mir geholfen haben, Wertschätzung zeigen.

Möge ich mit einem Geist von Weisheit meine eigenen Defizite klar erkennen.

Möge ich mit einem Geist, der sich ständig weiterentwickelt, deine mitfühlende Lehre umsetzen.

Möge ich die Schwerter des Hasses ablegen und die erfrischende Glückseligkeit des Dharma und die Freude der Meditation genießen.

Möge ich die Ketten der Anhaftung ablegen und mit Körper und Geist die Befreiung erlangen.

Von jetzt an möge ich
frei von allen Ängsten sein,
frei von jeglicher Verwirrung sein,
frei von allen Befleckungen sein,
frei von allen Albträumen sein.

── aus Fo Guang Qiyuanwen

21.10.2024