Notizen aus der Strohhütte
Ji Yun (1724-1805, Qing-Dynastie)
Fehler so zahlreich wie Gräser im Herbst, die schwerlich vollständig zu beseitigen sind;
Bildung so oberflächlich wie der Frühlingsschnee, der sich nicht hoch aufzutürmen vermag,
Wer hat den vielen Bambus gepflanzt, der so schöne Geräusche macht,
eine Melodie, wie gemacht für einen sorglosen Beamten.
Ich konkurriere nicht mit den Frühlingsblüten,
aber bewahre allein meine moralische Reinheit, während ich auf den Winter warte.
Mitten in der Nacht sehne ich mich danach, in eine entfernte Einsiedelei zurückzukehren,
um die Schönheit des Herbstes auf vier Gemälden einzufangen.
Im Angesicht meines Bettes werde ich mir nicht des Endes meines Reichtums bewusst.
Im Angesicht meines Spiegels lasse ich mir nicht die Haare grau werden.
Ein Bekannter aus Jiangnan kommt zu Gast.
Bei der Ankunft nimmt der Halbmond zu.
Auf seiner geruhsamen Reise vergingen drei Vollmonde.
Morgendämmerung folgte auf den Mond, der im Horizont entschwand.
In der Abenddämmerung erschien er aufs Neue.
Wer behauptet, der Mond sei frei von Gefühlen?
Tausend Meilen ist er entfernt, und doch ist er ein treuer Begleiter.
— aus Yuewei Caotang Biji