Gedanken zu meinem fünfzigsten Geburtstag
Meister Taixu (1889-1947)
Ich wurde nicht zur richtigen Zeit geboren und habe hundert Sorgen. Diese Traurigkeit und Frustration führten zu vielen Fehlern.
Vor langer Zeit verließ ich mein Zuhause und brach alle Verbindungen zu meiner Familie ab.
Besonders schwer zu vergessen ist die meinerseits nicht erwiderte Güte.
Jeder Geburtstag erinnert mich an meine Mutter. Meine Großmutter mütterlicherseits besaß eine seltene Tugendhaftigkeit.
Nachdem ich mein Zuhause verlassen und in den Saṅghaeintrat, erweiterten sich meine karmischen Verbindungen.Lehrer, Freunde und Anhänger umgaben mich dicht wie Bambus.
Als ich den Niedergang des Buddhismus erlebte, den ich zu retten versuchte, hegte ich den Wunsch, den gesamten Mönchsorden zu reformieren, und fragte mich, wie man am besten vorgehe.
Das Land ist heute zugrunde gerichtet.
Menschen werden misshandelt und gekränkt. Blut und Tränen fließen.
Die Welt wird von den Flammen des Bösen geknechtet,heimgesucht von Katastrophen, einer nach der anderen. Die buddhistische Lehre verbreitend wandere ich durch das ganze Land und bereise lehrend die ganze Welt. Das Land und die Welt sind in einer ernsten Notlage.
Ich begleite Buddhisten auf einer Reise durch das Land Buddhas.
Alle Söhne Buddhas sind stark im Geiste und voller Mut, sie legen keinen Wert auf Reichtum und betrachten ihn wie dahinziehende Wolken.
Du ehrlicher und sanftmütiger Upasaka Tan, wer bringt die Kulturen Indiens und Chinas zusammen? Wünsch mir ein langes Leben an diesem Tag, meinem Geburtstag.
Mein Leben ist nur eine Blase auf dem Meer. Ich wünschte, eine Blase könnte unzählige Leiden lindern,
sodass die Wünsche der Menschen und der Nation in Erfüllung gehen,
sodass die Menschen auf der Welt aufhörten, zu kämpfen und zu töten,
sodass sie sich mit Mitgefühl anschauten und ihre Waffen niederlegten,
sodass diese Blase auf ruhiger See platzt,
Glückseligkeit und Friede überall,
und das Licht des Buddhas durch das ganze Universum scheint.
— aus Taixu Dashi Quanshu