Kapitel über die guten Wegbegleiter
Übersetzt von Gautama Samghadeva (Datum unbekannt, Jin-Dynastie)
Der Buddha sagte zu den Bhikṣus:
“Es gibt zwei Menschen, deren Güte unmöglich beglichen werden können. Welche sind diese zwei? Es sind dein Vater und deine Mutter.
“Oh Bhikṣus! Gäbe es jemanden, der seinen Vater auf seiner linken Schulter und seine Mutter auf seiner rechten Schulter tragen würde, der über zehntausende Jahre hinweg ihnen Kleidung, Schlafplatz, Getränke, Medikamente bereitstellen würde, der ihnen gar erlauben würde, sich auf seinen Schultern zu entleeren und zu urinieren, so wäre es noch nicht ausreichend, um die Güte seiner Eltern zu begleichen.
“ Bhikṣus, ihr müsst wissen, dass die Güte der Eltern gigantisch ist. Sie wiegen euch, ziehen euch auf, beschützen euch zu jeder Zeit, durch die Jahreszeiten hindurch, sodass ihr in der Lage seid, die Sonne und den Mond zu sehen. Bei all dieser Kunstfertigkeit solltet ihr wissen, wie schwer es ist, diese Güte zu begleichen. Aus diesem Grund, oh Bhikṣus, solltet ihr für eure Eltern sorgen und stets pietätsvoll sein, rund um die Uhr.
── aus Ekottara Āgama
*Einer der zehn Ehrentitel Buddhas
Kapitel über die Erwiderung der Güte
Übersetzt von Prajñā (734-?, Tang-Dynastie)
Ist die mitfühlende Mutter daheim,
ist es so, als wäre man reich.
Ist die mitfühlende Mutter abwesend,
ist es so, als sei man arm.
Ist die mitfühlende Mutter am Leben,
ist es wie ein Sonnenaufgang.
Ist die mitfühlende Mutter verstorben,
ist es wie ein Sonnenuntergang.
── aus Dacheng Bensheng Xindi Guan Jing