Inschrift über den Geist als König (Auszug)
Fu Dashi (497-569, Südliche Liang-Dynastie)
Betrachte den Geist als König des Nichts.
Er ist geheimnisvoll und schwer zu fassen,
gestaltlos und formlos,
besitzt er erstaunliche Kräfte.
Er vermag unzählige Katastrophen zu unterbinden,
und sämtliche Tugenden zu erfüllen.
Er vermag den Körper anzuweisen,
Gutes oder Schlechtes zu tun.
Aus diesem Grund mahne ich dich:
Gutes kommt vom Unterlassen.
Was ein einziger Gedanke erzeugt,
führt leicht ins Verderben.
Die Weisheit eines reinen Geistes gleicht dem Gold in dieser Welt.
So entfaltet sich der Schatz der Prajñā-Weisheit voll und ganz in Körper und Geist.
─ aus Shanhui Dashi Yulu
Der Ort, um sich Buddha zu nähern
Pangyun (?-808, Tang-Dynastie)
Aus den zehn Richtungen kommen alle zusammen,
ein jeder ist da, um das Bedingungslose zu lernen.
Dies ist der Ort um sich Buddha zu nähern,
leeret den Geist und kehret erfolgreich zurück.
── aus Yuanwu Foguo Chanshi Yulu
Von Blumen, Vögeln und der Vogelscheuche
Pangyun (?-808, Tang-Dynastie)
Man muss nur ohne Gedanken bei den äußeren Erscheinungen sein, wie können diese uns dann etwas anhaben?
Ein Ochse aus Eisen fürchtet keinen brüllenden Löwen,
ganz wie die Vogelscheuche auf die Blumen und Vögel blickt.
Eine Vogelscheuche ist von Natur aus ohne Gefühle,
so erschrickt sie nicht, wenn Blumen und Vögel sie umgeben.
Ist dein Geisteszustand genauso, wie musst du dann Sorge haben, den Weg zur Erleuchtung nicht zu vollenden?
── aus Dahui Pujue Chanshi Yulu