Ausgewählte Gedichte von Meng Haoran
Meng Haoran (689-740, Tang Dynastie)
Frühlingserwachen
Vor lauter Frühlingsmüdigkeit nehme ich nicht wahr,
wie überall die Vögel zwitschern.
Doch nachts dringt das Getöse von Wind und Regen ins Ohr,
wie viele Blätter werden zu Boden gefallen sein?
In Gesellschaft den Xian-Berg bestiegen
Die Menschen haben ein Kommen und Gehen,
mit ihrem Wandel verbinden sie alt und neu.
Berge und Flüsse hinterlassen die Spuren von Helden,
unsere Generation erobert sie von vorn.
Das Wasser sinkt nieder, flach ist es bei Yuliang,
die Luft kühlt ab, tief erstreckt es sich bei Meng.
Die Inschrift von Yang Hu ist geblieben,
les ich sie, füllen sich die Augen mit Tränen.
Ein Berglied von der nächtlichen Heimkehr zum Hirschtor
Im Bergkloster läuten die Glocken, der Tag geht dem Ende zu.
Die Fischer am Steg wollen übersetzen, sie zanken über die Fahrt.
Die anderen begeben sich entlang des Ufers zum Dorf am Fluss,
schließlich nehme auch ich ein Boot zurück zum Hirschtor.
Beim Hirschtor scheint der Mond und durchbricht den Nebel des Waldes,
plötzlich stoße ich auf das Häuschen, in dem einst Meister Pang einsiedelte.
Die Felsentür, der Kiefernweg sind für immer stumm,
nur ein einsamer Mensch kehrt des Nachts ein und aus.
── aus Yuding Quang Tang shi