Zufällig an einem Frühlingstag
Cheng Hao (1032-1085, Song-Dynastie)
Zerstreute Wolken und eine leichte Brise gegen Mittag, zwischen Blumen und Weiden überquere ich den Fluss.
Vorrübergehende wissen nicht um meine tief empfundene Freude, denken sie doch, ich verbrächte wie ein junger Faulenzer meine Zeit.
Cheng Yis vier Ermahnungen (Auszug)
Cheng Yi (1033-1107, Nördliche Song-Dynastie)
Über das Sprechen:
Ist der menschliche Geist in Bewegung,
liegt dies an der Verbreitung von Worten;
ob Gutes oder Schlechtes, ob Ehre oder Schande,
alles rufst du durch sie hervor.
Über das Sehen:
Der Geist ist ursprünglich leer,
an den Objekten hinterlässt er keine Spur;
bändige ihn in Bezug auf die Außenwelt,
befriede ihn nach innen.
Über das Hören:
Verhindere Unheilsames und halte an der Aufrichtigkeit fest,
gehorche nicht den Regelwidrigkeiten.
Über das Verhalten:
Folgst du der Wahrheit, bist du im Reinen,
treibt dich die Lust, schadet das dir nur;
zügele deine Gedanken,
kämpfe um deine Selbstbeherrschung.
── aus Ercheng Wenji