柏林佛光山

08.11.2024

Wahre Freiheit
Ehrwürdiger Meister Hsing Yun (1927-, Fo Guang Shan)

Aufgrund der Bindungen der Liebe unter den Menschen dreht sich das Rad von Saṃsāra. Dadurch, dass Menschen Gefühle haben, werden sie als „Lebewesen“ bezeichnet.

Schafften wir es, unsere Emotionen etwas abzuschwächen, könnten wir ein entspannteres Leben führen. Wo bleiben Freiheit und Unabhängigkeit im Leben, wenn sich Menschen durch egoistische Liebe aneinander ketten?

Gelingt es uns, Liebe auf die höhere Stufe des liebevollen Mitgefühls zu heben, wird „liebevolle Güte den Zorn auslöschen und Mitgefühl die Schädigungen anderer beenden“.

Im Ekottarikāgama-Sūtra heißt es:
„Alle Buddhas offenbaren Liebe und Mitgefühl. Mit der Kraft des Mitgefühls fördern sie alle Lebewesen.“

Mitgefühl ist die unermüdliche Motivation der Buddhas und Bodhisattvas, Lebewesen zu befreien.

Wenn Menschen mitfühlend miteinander umgingen, wäre Liebe wie die Sonne im Winter, die Schnee und Eis zu schmelzen vermag. Sie könnte Wahrheit, Güte und Schönheit der menschlichen Natur freisetzen.

Liebe ist eine Kraft, die uns ermutigen kann, höhere Ebenen zu erreichen.

Indem wir unseren Körper und Geist reinigen und unser Herz öffnen, um für alle Menschen liebend da zu sein, werden wir ein friedvolles und glückliches Leben führen können.

── aus Fojiao Congshu

Sein eigener Meister sein
Ehrwürdiger Meister Hsing Yun (1927-, Fo Guang Shan)

Im siebzehnten Kapitel des Saṃyuktāgama-Sūtra gibt es eine Aufzeichnung, in welcher der Buddha seine Schüler fragt, was der Unterschied zwischen gewöhnlichen Wesen und Weisen sei und welche Unterschiede zwischen ihren Empfindungen von Leiden und Glück bestehe. Der Buddha sagt ihnen, dass der Körper gewöhnlicher Wesen leide, und dass sie aufgrund dessen in Sorgen und Ärger gefangen seien, was folglich auch dem Geist Schmerzen bereite.

Die Weisen hätten auch menschliche Körper, die Leiden durchleben, jedoch seien sie nicht besorgt oder verzweifelt, und daher durchlebe ihr Geist nicht solche Empfindungen wie der Körper.

Der Unterschied zwischen den beiden bestehe weiterhin darin, dass gewöhnliche Wesen im Unterschied zu den Weisen von den Fünf Begierden betroffen seien, welche die Drei Gifte – Gier, Hass und Unwissenheit –hervorrufen.

Folglich sollten wir in unserem täglichen Verhalten auf die Rechte Achtsamkeit, den Rechten Fleiß und den Rechten Weg vertrauen.

Wir sollten aufgrund buddhistischer Weisheit unseren Geist in Geduld, Demut, Aufrichtigkeit, Reinheit, Gelassenheit, Mitgefühl, Toleranz, Freude, Gleichmut, Nachsicht, Reue, Dankbarkeit usw. trainieren, auf dass so keinerlei negative Emotionen mehr aufkommen.

Nur wenn wir unsere Emotionen gut im Griff haben, können wir wieder Herr über unseren Geist sein, nur dann können wir wieder unser eigener Meister sein.

— aus Renjian Fojiao Lunwen Ji

08.11.2024