Die Zeit sitzt bei mir (Auszug)
Yindi (1937-)
Während ich sitze, sitzt die Zeit bei mir.
Ich bin schockiert von der „Vergehen“. „Vergehen“, ich denke an das „Vergehen“ in dieser Welt, all dieses „Vergehen“.
Die Zeit ist ein Henker, der alles in der Welt tötet. Absurd ist, dass ich an den Ausspruch denken muss, dass die Zeit alles hervorbringt.
Alles, alles, was wir auf der Welt besitzen, ist mit Glück und Unglück, mit Freud und Leid verbunden. Zeit ist eine Uhr, mit ihrem Pendel, mal links mal rechts, lässt sie uns immer wieder die Unvollkommenheiten des Lebens inmitten von Gewinn und Verlust bedauern.
In unserer Jugend kontrollieren und nutzen wir die Zeit. Im Alter kontrolliert uns die Zeit, und wir können ihr nur erliegen.
In der Jugend spürt niemand den Fluss der Zeit. Im Alter hat der Lauf der Zeit das Gewicht eines Berges, der uns zerquetscht, bis wir außer Atem sind.
Die Zeit vergeht nicht mehr langsam, sondern jagt uns hinterher wie ein stürmisches Ungeheuer, das den Glanz und die Schönheit unseres Lebens wegnimmt.
— aus Rensheng Shigan