Dharma-Vers zur Tonsur
Ehrwürdiger Meister Hsing Yun (1927-, Fo Guang Shan)
Oben auf dem Fo Guang Shan ist stets gute Luft,
seit seiner Eröffnung strahlte sie in alle Richtungen aus.
Gute Ursachen und gute Bedingungen führten zu einem guten Resultat,
so schloss ich mich in jüngeren Jahren dem Buddhismus an und steigerte seinen Glanz.
Mein Entschluss in die Hauslosigkeit zu gehen ist äußerst verheißungsvoll,
auch wenn ich dafür von der Familie und den Geliebten Abstand nehme und fern seiner Heimat sein werde.
Die Acht Arten von himmlischen Geschöpfen lobpreisen einstimmig,
wie mein Streben nach Weisheit und deren Bezeugen ewiges Leben versprechen.
Den Kopf geschoren und in klösterliche Robe gekleidet, schmücke ich die Hallen,
mit Geduld die Gelübde einzuhalten wird mir unvergesslich sein.
Jeden Moment erinnere ich die Pflicht zur Verbreitung des Buddha-Dharma,
nie lasse ich meine ursprüngliche Geisteshaltung in Zweifel ziehen.
Ich bleibe konsequent auf dem Weg des Mönchs,
gebe nicht den Launen nach und lasse mich nicht entmutigen.
Ich erledige gewissenhaft die täglichen Pflichten,
trage mit Respekt und Harmonie wundervolle Düfte in die Welt.
Ich stärke den Geist mit fadem Tee und einfachem Essen,
was macht es schon aus, einzig zerlumpte Kleidung zu besitzen?
Im Leben gilt es nicht nach Genuss zu streben,
denn die Wahrheit findet sich außerhalb des Dinglichen.
Ich vergesse nicht das Gesetz der guten und schlechten Ursachen und Wirkungen,
die Unterscheidungen von dir und mir, von gut und falsch, kann ich verwerfen.
Ich gehe tiefgründig der Lehre nach, um mir über Glück und Unglück klar zu werden.
Liebe, Mitgefühl, Mitfreude, und Gleichmut verhelfen mir, auf dem rechten Weg zu gedeihen.
Während der morgendlichen und abendlichen Liturgien will ich nicht lethargisch sein,
rezitiere Sūtras, werfe mich vor dem Buddha nieder,
würdige den König des Dharma.
Ohne Vermögen, ohne Verwandtschaft, ich lass sie gehen,
konzentrier mich auf den Buddha-Dharma, der mich liebevoll zum anderen Ufer führt.
Während der ersten zehn Jahre vermeide ich umherzupilgern,
verweile mit Körper und Geist in bewusster Reflexion.
Selbst wenn andere Klöster auf dieser Welt ebenso attraktiv erscheinen, wohne ich an diesem einen Ort und erfreue mich an seiner Grenzenlosigkeit.
── aus Zenyang Zuo Ge Fo Guang Ren