柏林佛光山

15.01.2024

Ein Vers aus dem Śūraṅgama Sūtra (Auszug)

Übersetzt ins Chinesische von Pramiti

(ca. 656-706, Tang-Dynastie)

Ich gelobe, meine heutigen Verdienste für die Regentschaft einzusetzen,
um so viele Wesen, wie der Ganges Sandkörner hat, zu erretten.

Möge ich mich mit Körper und Geist dem Irdischen widmen, zum Dank für die Gnade des Buddha.

Ich bitte den Buddha zu bezeugen, wie ich mich zuallererst all den üblen Welten zuwende.

Solange ein einziges Wesen noch nicht die Buddhaschaft erlangt hat, gelobe ich, nicht ins Nirvāṇa einzugehen.

— aus Dafoding Wanheng Lengyan Jing

Ermahnung zur Entfaltung des Erleuchtungsgeistes (Auszug)

Meister Xing’an (1686-1734, Qing-Dynastie)

Das wichtigste bei der Beschreitung des Wegs ist die anfängliche Geisteshaltung. Auch wenn die Praxis dringlich ist, steht an erster Stelle der feste Wille.

Steht der Wille fest, lassen sich alle Lebewesen retten. Entwickelt sich diese Geisteshaltung, lässt sich der Weg des Buddha vollenden.

Im Avataṃsaka Sūtra heißt es: „Wer den anfänglichen Bodhi-Willen zur Erleuchtung verliert, zieht schlechtes Karma auf sich.“

Trachte mit jedem Gedanken nach dem Weg des Buddha,
rette mit jedem Augenblick die Wesen dieser Welt.

Wohl wissend, dass der Weg zur Buddhaschaft lang ist, sei ohne Angst oder Gedanken an eine Umkehr.
Konfrontiert mit den enormen Hindernissen alle Lebewesen zu retten, werde dieser Aufgabe trotzdem niemals müde.

Es ist wie das Besteigen eines Berges voll scharfer Felsen: Letzten Endes schafft man es doch, den hohen Gipfel zu erklimmen.

Es ist wie der Aufstieg einer neunstöckigen Pagode: Letzten Endes schafft man es doch, das oberste Stockwerk zu betreten.

Betrachte einen noch so kleinen Gedanken nicht als nutzlos.
Ist der Geist aufrichtig, werden dir deine Taten gelingen.
Ist dein Wille ganzheitlich, wird dein Handeln wirkungsvoll sein.

Die Leere mag groß sein, aber der Geist ist größer.
Der Diamant mag fest sein, aber die Willenskraft ist fester.

— aus Xingan Fashi Yulu

15.01.2024